Wir sehen unsere Bienen als immens fleißige Lieferanten von unvergleichlichen Honigen die wir daher mit dem größten Respekt und all unserer Kraft unterstützen.
Gleichzeitig möchten wir sie dabei so naturgemäß wie möglich in einer vielfältig gestalteten Umgebung leben lassen.
Dazu gehört auch, dass in unserer Imkerei kein Platz für Pestizide oder andere naturfremde Substanzen und Behandlungsmittel ist.
Für eine ausgewogene und möglichst vielfältige Ernährung lassen wir unseren Bienen über das Jahr so viel eigenen Honig wie möglich und zwingen sie nicht in Monokulturen, nur um Sortenhonig zu erzeugen oder gar nur um den Honigertrag für uns zu maximieren.
Eigener, vielfältiger Honig und weniger Stress durch die fehlenden, oft teils mehrfachen „Wanderungen“ über das Jahr, sorgen nach unserer Meinung für gesündere und widerstandsfähigere Bienen.
Auch wollen wir so dem vielbeschworenen „Bienensterben“ begegnen, welches aber nach unserer Ansicht nicht nur eine Ursache hat, sondern eine Mischung darstellt aus vielfältigen negativen Belastungen der Bienen durch Giftstoffe aus unserer Umwelt, naturfremden Haltungsbedingungen und nicht zuletzt auch den tierischen Feinden der Bienen als nur eine Folge der Globalisierung.
Durch den Verzicht auf Wanderungen mit unseren Bienen versorgen sie uns vielleicht mit weniger Honig, aber die Vielfalt an Nektar und Honigtau aus der direkten Umgebung an den Standorten der Bienenvölker liefert dafür eine Geschmacksvielfalt und Aromenfülle die unvergleichlich ist.
Wie bei hochwertigen Weinen, sorgt die Mischung die unsere Bienen aus verschiedensten Blüten und Bäumen zusammentragen dürfen für vielfältige Aromen und einen tollen Geschmack des Honigs.
Aus diesem Grund nennen wir unsere Honige auch Cuvée, da unsere Bienen immer unterschiedlichste Blumen, Kräuter und Bäume anfliegen dürfen und daraus eine jeweils einzigartige Mischung kreieren. Teils ist sogar der Unterschied von einem Volk zum nächsten so unterschiedlich, dass wir am Liebsten den Honig jeweils einzeln abfüllen würden.
Der Honig wird zudem nur aus reinen, unbebrüteten Honigwaben geerntet, alles was die Bienen um ihre Brut einlagern bleibt grundsätzlich im Volk. So können wir einen unverfälschten, reinen und leckeren Honig ernten.
Gesunde, widerstandsfähige und aktive Bienen sind uns wichtig. Die Bienen müssen an ihre Umgebung angepasst und mit Umwelt und Klima ihrer Heimat eine Einheit bilden.
Nur so können sie Krankheiten, Schädlingen und auch dem vielbeschworenen „Bienensterben“ trotzen.
Sind eigentlich von keiner bestimmten „Art“, es sind einfach die Bienen von hier. Die Honigbienen unserer Gegend gehören alle zu den westlichen Honigbienen, Apis mellifera, von denen ursprünglich nur die Apis mellifera mellifera, die Dunkle Biene, bei uns heimisch war.
Wohl dank der Tatsache, dass die Kirschen aus Nachbars Garten scheinbar immer besser schmecken, wurde auch bei den Bienen immer schon kräftig gezüchtet und gemischt, so dass die heute bei uns lebenden Honigbienen eher eine bunte Mischung der europäischen Bienenarten sind.
Doch was nutzen einem angeblich besonders sammeleifrige oder sanftmütige Bienen von irgendwo aus Europa oder dem Rest der Welt, wenn sie dann mit unserem Klima oder ihrer Umwelt hier nicht klarkommen?
Durch die ständige Vermischung der verschiedenen Bienenarten sind die ursprünglich hier heimischen dunklen Bienen mittlerweile auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gelandet.
Da die Bienen aber normalerweise in Freiheit leben ist deren Arterhalt nicht ganz so einfach wie bei anderen Haustieren, welche in einer enger begrenzten Umgebung leben. Eine Haltung und Vermehrung einer speziellen Bienenart ist nur in eng begrenzten Gebirgstälern, auf Inseln oder durch künstliche Besamung möglich, aber letzteres lehnen wir grundsätzlich ab.
Wir züchten daher keine spezielle Art von Honigbienen, sondern lassen unsere Bienen ihre Königinnen aus ausgewählten Völkern selbst nachziehen und diese dann auf natürliche Weise von den Drohnen aus der Umgebung begatten. Dadurch haben wir zwar immer eine Mischung mit anderen Bienenvölkern, aber gerade diese Auswahl und die genetische Vielfalt sorgt dann erneut für widerstandsfähige und vitale Bienen, passend zu ihrer Heimat.
An der Durchmischung der Bienenarten zeigt sich aber auch wie verhängnisvoll die Ausbringung neuer Arten, egal ob bei Tieren, Pflanzen, oder auch nur Genen, in die freie Natur sein kann. Ein Zurück ist dann höchstens noch im Labor machbar, aber zurück zum ursprünglichen Zustand in der natürlichen Umgebung bleibt praktisch unmöglich!
Eine Bienenkönigin kann zwar mehrere Jahre alt werden, anders als die Arbeitsbienen, welche im Sommer nur ca. 3 Wochen leben, aber irgendwann ist auch ihre Zeit zu Ende. Ohne Königin ist das Bienenvolk zum Untergang verdammt, da sie die Einzige ist die befruchtete Eier legen und damit für Nachschub bei den Arbeiterinnen sorgen kann.
In der Natur ziehen sich die Bienen selbst, durch ihren Schwarmtrieb bedingt, im Frühjahr junge Königinnen nach und sorgen damit für „Nachwuchs“ bei den Völkern. Wenn dann eine junge Königin schlüpft, zieht die alte Königin mit einem Teil der Arbeiterinnen aus um eine neue Kolonie zu gründen.
Wir nutzen dieses natürliche Verhalten zur Bildung neuer Völker, als Ersatz für die altershalber verstorbenen Königinnen oder Völker, welche durch äußere, negative Einflüsse den Winter nicht überlebt haben. Dies ist bei uns aber eher die Ausnahme!
Wir töten unsere Königinnen auch nicht nach einem Jahr, um sie durch eine Jüngere zu ersetzen.
Unsere Bienen bleiben über das Jahr immer an Ihrem Standort. Das heißt, wir bringen unsere Bienen nicht mehrfach an andere Standorte, um Monokulturhonige oder einfach nur größere Honigmengen aus den Völkern herauszuquetschen.
Vor allem sollen unsere Bienen möglichst abseits intensiv genutzter Agrarflächen ihren Nektar sammeln, da der Einsatz der dort verwendeten Pestizide, auch gegen „Un“-Kräuter und Pilze, nicht nur den Bienen, langfristig Probleme bereiten wird.
Leider ist das in unserer intensiv genutzten Landschaft gar nicht so einfach, da die Bienen mehrere Kilometer weit fliegen können um Pollen und Nektar zu sammeln. Wenn alles blüht und der Honig gesammelt wird ist der Flugradius viel kleiner als im Spätsommer und Herbst wenn das Blühen in der Natur nachlässt.
Die Bienen wohnen im Hausgarten auf der Helenenburg, am westlichen Ortsrand von Bietigheim, und fliegen zum Sammeln des Nektars in die umliegenden Hausgärten und das nahegelegene Mettertal.
Eine süße Mischung von Blüten von Blumen und Sträuchern der Gärten, Obstbäumen, Wildsträuchern und Wiesenkräutern.
Mitten in der Stadt sammeln die Mädels hier eine leckere Mischung aus den Hausgärten und den nahen städtischen Anlagen, wie dem Japangarten, oder dem Gartenschaugelände. Über das ganze Jahr stehen hier die verschiedensten, exotische Nektarliferanten zur Verfügung. Selbst Anteile von Honigtau sind hier durch die zahlreichen großen Parkbäume möglich.
In den Feldern, zwischen Obstanlagen und Streuobstwiesen gelegen, bietet auch das nahe Tiefental mit dem Altenbach im Westen mit seinen Strauch und Waldrändern, oder das Löchgauer Tal mit seine ausgedehnten Wiesen und Waldflächen im Osten, bieten ein interessantes Umfeld für vielfältige Nektarvatiationen aus Blüten und Honigtau.
Auch bei unseren Bienenbeuten setzen wir ganz auf Natur, so das Holz der Weymouthskiefer als Hauptwerkstoff für die „Bienenhäuser“.
Ebenso ist für uns auch die Herkunft der Beuten wichtig. Durch die Herstellung der Beuten in der Nähe, vermeiden wir nicht nur unnötige Transportwege, sondern unterstützen auch die soziale Arbeit der Therapeutischen Werkstätten der Karlshöhe Ludwigsburg.
Für die Bienenhäuser kann es nichts anderes geben als Holz. So sind auch unsere Beuten aus dem leichten und dennoch belastbaren Holz der Weymouthskiefer. Dieses besitzt, neben seinem geringeren Gewicht, auch die Eigenschaft, Feuchtigkeit schnell aufzunehmen und durch zu lassen, womit die Beuten im Inneren immer ein optimales Klima bieten. Kühl im Sommer, warm im Winter und wenn es regnet bleibt es innen immer schön trocken.
Wir beziehen unsere Beuten bewusst von den Therapeutischen Werkstätten der Karlshöhe Ludwigsburg. Aus unserer Überzeugung heraus möchten wir damit die soziale Arbeit und das Engagement der Karlshöhe unterstützen.
Über den Link zur Karlshöhe finden Sie weitere Infos zur Arbeit der Karlshöhe und dem vielseitigen Angebot in ihrem Werkstattladen und anderen Bereichen.
Immer wieder werden wir auch auf weitere Bienenprodukte wie Pollen, Propolis, Gelee Royal usw. angesprochen.
Diese werden ja auf Märkten usw. wie selbstverständlich immer zusammen mit Honig „direkt vom Imker“ angeboten. Doch wer sich diese Produkte einmal genauer anschaut, wird feststellen, dass es sich oft lediglich um, meist identische Handelsware handelt, welche vom jeweiligen Imker nur zugekauft wird.
Zudem liegen die Quellen für diese Produkte überall auf der Welt verstreut, vielleicht weil dort ein größeres Angebot vorhanden ist, oder einfach nur die Lohn- oder Erzeugungskosten am niedrigsten sind. Gelee Royal aus China, Propolis aus Südamerika oder Pollen aus Spanien.
Solche reinen Handelsprodukte werden Sie bei uns nicht finden, da wir nur anbieten was unsere Bienen produzieren, was in unserem Garten oder auf unseren Streuobstwiesen wächst, von dem wir selbst absolut überzeugt sind!
Zum Schluss eine kleine Anmerkung zum „Preis“ des Honigs für die, die gerne in Euro und Cent rechnen.
Wie aus vielen Veröffentlichungen bereits bekannt, aber doch schwer vorstellbar, müssen die Bienen für 1000 g Honig 3000 g Nektar sammeln. Dafür sind 100 000 Ausflüge zu ca. 4 000 000 bis 14 000 000 Blüten und eine Flugstrecke von rund 100 000 km zurücklegen.
Eine einzelne Biene sammelt ca. 0,04 g Nektar pro Trachtflug. Dabei besucht sie 200-300 Blüten und braucht dafür durchschnittlich 25 Minuten.
Nun für die Rechner: 25 Minuten
für 0,04 g Nektar ergibt für 3 000 g Nektar eine Sammelzeit von insgesamt 1 875 000 Minuten, also 31 250 Stunden!
Wenn wir den Bienen nun großzügig den aktuellen Mindestlohn zurechnen, ergibt sich ein Preis von rund 193 900 Euro für ein 500 g Glas Honig!!! – Und dabei ist die Umarbeitung des Nektars zum Honig, oder die vielbeschworene Bestäubungsleistung der Bienen noch gar nicht mit eingerechnet!
Oder anders herum gerechnet; wenn Sie den Nektar zum aktuellen Honigpreis selber sammeln müssten, kämen Sie auf einen „Stundenlohn“ von 0,00048 Euro, rund 24 Stunden Arbeit für 1 Cent!
Unrealistisch? – Das kann man doch so nicht rechnen! Werden Sie sagen. – Vielleicht, aber ein wenig mehr Respekt vor der Arbeitsleistung der Honigbienen wäre doch schon angebracht oder etwa nicht?
Sie haben Interesse an der Natur?
Möchten mal ein Bienenvolk live von innen bei der Arbeit sehen?
Sie möchten Details oder die Wahrheit zum Bienensterben erfahren?
Oder würden gerne mal selbst Bienen betreuen?
Sie haben noch viel mehr Fragen zu Bienen und Imkerei?
Dann besuchen Sie uns doch einmal ganz unverbindlich bei unseren Mädels in unserer Imkerei! Bestimmt können wir Ihnen auf viele Ihrer Fragen eine Antwort geben.
Wenn Sie Interesse an einem Besuch, als Familie, größere Gruppe, oder auch als Schulklasse haben melden Sie sich bitte telefonisch unter 0160 1214129 oder per Mail an
bienen(at)naturfundus.de für eine genaue Terminabsprache, damit wir auch entsprechend Zeit für sie haben.
Immer wieder werden wir auch auf Kurse zur Bienenbetreuung angesprochen!
Falls Sie daran Interesse hätten melden sie sich ebenfalls unter dem oben genannten Kontakt.